Optionshändler lieben sie, Optionsscheinhändler kennen sie zumindest, die meisten anderen Trader wissen nicht genau wovon ich spreche – die Volatilität. Was genau ist eigentlich Volatilität und wie wird sie vielleicht auch zukünftig zu Deinem Freund werden? Darum geht es in diesem Beitrag und alternativ in diesem Video.
Du hast schon Erfahrungen im Optionshandel und weißt schon, was Volatilität bedeutet? Dann schau gerne mal in unser Ausbildungsprogramm, wir werden dir sicherlich weiterhelfen können. Für alle anderen erklären wir das Thema Volatilität noch einmal genauer.
Was ist Volatilität? Was ist der Unterschied zwischen historischer und impliziter Volatilität? Wie kann man mit Volatilität Geld verdienen und wie kannst du dieses Wissen in deinem Trading anwenden?
Stell dir vor, du bist ein Läufer. Du gehst gerne abends nach Feierabend noch eine Runde joggen und du weißt, dass du die Runde im Schnitt in 25 Minuten hinter dich bringst. Aber es kann durchaus sein, dass du mal in 23 Minuten oder auch mal in 27 Minuten fertig bist. Diese Schwankungsbreite von 23 bis 27 Minuten ist deine Volatilität in Bezug auf deine Laufrunde.
Stell dir nun vor, du bist Teil einer Laufgruppe. Nicht alle sind dabei gleich leistungsfähig, aber du weißt, dass die Rundenzeiten grob zwischen 20 und 30 Minuten liegen. Dann wäre die Volatilität dieser Laufgruppe größer, nämlich 10 Minuten (20-30 Minuten).
Bezogen auf den Aktienmarkt wäre das zum Beispiel für einen Index oder einen Aktienkorb, wo man die Bandbreite und Volatilität beobachtet. Mit Volatilität meint man also die übliche Schwankungsbreite um einen Mittelkurs. Außerdem kann sich die Volatilität auch ändern.
Du kannst beim Beispiel einer Joggingrunde oder deiner Laufgruppe feststellen, dass die Zeiten im Winter eher schlecht sind und nicht so stark schwanken. Denn schlechte Witterungsverhältnisse, dicke Kleidung und eventuell ein bisschen Winterspeck bremsen alle. Die Rundenzeiten sind insgesamt etwas schlechter und niemand zieht den anderen davon. Dadurch ist die Volatilität kleiner. Wird es wärmer, ist vielleicht der ein oder andere motivierter und läuft deutlich schneller. Die anderen hängen noch etwas nach. Dadurch weitet sich die Bewegungsbandbreite wieder aus.
Genau das ist auch beim Aktienmarkt zu beobachten: Es gibt Zeiten mit höherer und niedrigerer Volatilität. Was ist historische Volatilität und was ist die implizite Volatilität? Historische Volatilität ist relativ schnell und einfach erklärt: Man schaut zurück, wie die Schwankungsbreite in einem zurückliegenden Zeitraum gewesen ist. Typischerweise werden hier über 20 Handelstage angeguckt. Die implizite Volatilität hingegen ist die zukünftig eingepreiste Volatilität, das, was man in der Zukunft erwartet.
Ihr kennt alle den Hinweis, dass die Vergangenheit keine Garantie für die Zukunft ist. Das ist richtig. Man kann nur einen Anhaltswert haben, nämlich die implizite Volatilität. Das heißt, die Volatilität, die man in der Zukunft erwartet. Wie kann man das betrachten? Betrachten wir zunächst wieder das Beispiel der Laufgruppe.
Ihr habt zum Beispiel ein Mitglied in der Gruppe, dem ihr wisst, dass er abnehmen möchte. Er hat bereits einige Kilos verloren, achtet auf seine Ernährung und trainiert deutlich mehr als vorher. Ihr erwartet von ihm, dass er demnächst wahrscheinlich unter 20 Minuten laufen wird.
Bei euch aus dem Büro habt ihr einen Neuzugang, der Schokoriegel liebt und ein paar Kilos zu viel auf den Rippen hat. Er fängt jetzt erst an zu laufen und ist oft schnell außer Atem. Deshalb erwartet ihr, dass seine Rundenzeiten jenseits der 30 Minuten liegen werden.
Daraus schließt ihr, dass die Volatilität, also die Ausschläge nach oben und unten, für die gesamte Gruppe in der nächsten Zeit eher zunehmen werden. Diese implizite Volatilität geht davon aus, was der Markt in der Zukunft erwartet.
Meistens ist die implizite Volatilität höher als das, was dann tatsächlich passiert. Wie schätzt der Markt nun die zukünftige Volatilität? Das funktioniert über den Optionsmarkt und die gezahlten Prämien im Optionsmarkt. Vereinfacht könnte man sagen, es handelt sich hierbei um Optionen die als Absicherungen gegen fallende Kurse gekauft werden. Sie steigen im Preis, wenn der Markt Gefahr wittert, dass die Kurse abstürzen könnten. Deshalb müssen sich die Teilnehmer absichern.
Auch in die andere Richtung ist das möglich, vielleicht möchtest Du auf stark steigende Kurse wetten und zahlst höhere Preise für Optionen die davon profitieren können. So werden die Prämien steigen. Es ist also keine reine Meinungsumfrage oder Luftwette, denn die Marktteilnehmer bezahlen tatsächlich Geld dafür. Daraus wird dann die implizite Volatilität berechnet.
Wenn du dich schon einmal mit Sportwetten beschäftigt hast, weißt du, dass dabei wirklich Geld gesetzt wird. Dadurch bekommt man eine gute Möglichkeit zu sehen, in welche Richtung es wahrscheinlich gehen wird. Genauso ist es auch an der Börse. Aber man hat auch die Grundregel, dass, wenn die implizite Volatilität höher ist als die historische Volatilität, man mit weiteren Schwankungen rechnen muss.
Wir Optionshändler nutzen diese sogenannten Mis-pricings, um regelmäßige Einkünfte an der Börse zu generieren. Wenn Dich interessiert wie das genau funktioniert, dann schau unbedingt in unserem Ausbildungsprogramm vorbei!