10 Grundbegriffe

10 wichtige Fachwörter für Börse und Optionshandel

Ich bin eher bullisch und suche darum nach long calls oder short puts, steige aber nicht market ein sondern limit – Du verstehst nur Bahnhof und denkst Dir, was redet der denn da? Wie in jedem Bereich, so hat auch die Börse ihre eigene Sprache mit bestimmten Fachbegriffen. Die 10 wichtigsten Fachwörter stellen wir Dir in diesem Artikel vor, damit Du beim nächsten Tradertalk auch mitreden kannst.

Long

Wenn Du eine Aktie gekauft hast, dann kannst Du auch sagen, die bist diese Aktie jetzt long. Dabei muß es sich um keine Aktie handeln, es kann auch ein ETF sein, ein Rohstoff, ein Future oder eine Option. Jeden Basiswert gekauft hast, „bist Du long“. Und Du kannst das auch auf mehrere Werte beziehen. „Ich bin ziemlich long im DAX“ heißt also, daß Du derzeit so einige Titel aus dem DAX in Deinem Portfolio hälst.

Mit „long“ kann aber auch die grundsätzliche Einstellung zu einem bestimmten Basiswert oder auch einer Anlageklasse gemeint sein. Wenn Du „Edelmetalle long siehst“, dann glaubst Du an steigende Preise bei Gold, Silber & Co. Wenn Du liest, ein Analyst sehe den Pharmasektor eher als long und habe speziell die Aktie PILL als long auf dem Radar, dann hält er steigende Kurse in diesem Sektor (und der einen Aktie speziell) für wahrscheinlich.

Short

Genau das Gegenteil wird mit „short“ ausgedrückt. Wenn Du eine Aktie shorten möchtest, dann willst Du diese verkaufen. Auch hier kann selbstverständlich jeder Basiswert gemeint sein, ob ETF, Option oder was sich auch immer handeln lässt.

Hälst Du eine eher negative Entwicklung für wahrscheinlich, dann bist Du „short eingestellt“. Du kannst einzelne Werte short sehen, einen Sektor oder den Gesamtmarkt als short betrachten und nach shorts suchen. All das bedeutet, Du setzt hier auf fallende Kurse.

Als Eselsbrücke könnte man sich z.B. merken: „short“ heißt ja „kurz“, also soviel wie knapp, zu wenig, weg – all das deutet auf etwas hin, was nicht mehr da ist oder zumindest bergab geht. „Long“ könnte man nicht nur als „lang“ übersetzen, sondern etwas freier als ausreichend vorhanden, genügend da, in den Himmel wachsend.

Bullisch und Bärisch

Diese Begriffe lassen sich am besten gemeinsam erklären. Im Börsenjargon stehen die beiden Tiere Bulle und Bär für steigende und für fallende Kurse. Man kann sich vielleicht vorstellen, wie der Bulle den Torrero auf die Hörner nimmt und dabei mit dem Kopf von unten nach oben stösst. Und der Torrero flieeegt… wie die Kurse nach oben. Der Bär dagegen baut sich vor Dir auf um mit seinen großen Tatzen von oben zuzuschlagen. Er haut von oben auf die Kurse und die gehen dann – genau wie Du – in die Knie.

So wie wir eben die Einstellung zum Markt oder auch Einzelwerte als „long“ bezeichnet haben, so kann man auch von einer bullischen Marktmeinung sprechen. Alternativ zur Bezeichung „long eingstellt sein“ kann also von einer bullischen Einstellung gesprochen werden. Das gleich gilt umgekehrt für bärisch, was der „short Einstellung“ entspricht.

Call

Hier sind wir schon im Bereich der Optionen angelangt. Vielleicht hast Du „Call“ auch schon im Zusammenhang mit Optionsscheinen gehört, die zumindest in einigen Funktionsweisen mit Optionen verwandt sind. Mit dem Kauf eines Calls setzt man auf steigende Kurse. Der Call bezieht sich dabei immer auf einen Basiswert, wie z.B. eine Aktie. Steigt der Kurs der Aktie wie gewünscht, dann gewinnt dabei auch der Call an Wert. Der Vorteile sind geringere Kosten für den Call (als für die Aktie) und ein möglicher größerer prozentualer Gewinn. Der Nachteil ist, daß der Call eine feste Laufzeit hat und die gewünschte Entwicklung bis zum Ablauf eintreten muß – sonst verfällt der Call wertlos.

Put

Das Gegenstück zum Call ist ein Put. Mit dem Kauf eines Puts setzt man folglich auf einen fallenden Kurs des Basiswertes (häufig einer Aktie). Bist Du also bärisch auf eine Aktie (siehe oben, was das bedeutet ;-)), dann kannst Du einen Put long gehen (siehe noch weiter oben) und so von fallenden Kursen profitieren.

Häufig wird der Kauf eines Puts aber auch eingesetzt, um eine Position zu schützen. Wenn Du eine Aktie im Depot hälst und diese vor zu herben Verlusten schützen möchtest, dann kannst Du diese Aktie mit einem gekauften Put absichern. Das ist so ein bisschen wie eine Versicherung gegen fallende Kurse. Und wie bei einer Versicherung kostet das Geld – passiert nichts, dann zahlt Dir die Versicherung die Prämie aber auch nicht zurück.

Limit-Order

Wahrscheinlich hast Du schon einmal eine Aktie analysiert und bist zu dem Schuß gekommen, wenn diese auf den Preis von z.B. 65,50€ fällt, dann kaufst Du sie. Mehr möchtest Du nicht bezahlen, weniger ist aber okay. Wenn Du genau dies bei Deinem Broker eingeben möchtest, dann ist das eine Limit-Order. Dein Kauflimit ist 65,50€. Mehr darf auf keinen Fall bezahlt werden, weniger aber schon.

Market-Order

Bei einer Market-Order bist Du dagegen bereit, den Marktpreis zu bezahlen, weil Du einen Wert unbedingt haben willst. Im Deutschen heißt diese Art der Order bei Käufen meist „billigst“ und bei Verkäufen „bestens“.

Möchtest Du eine Aktie market (=billigst) kaufen, dann bist Du bereit den Marktpreis zu bezahlen. Wie auch immer dieser Marktpreis gerade ist. Der billigst mögliche Preis ist oft nicht der Preis, den Du Dir vorgestellt hast. Denke an einen Händler auf dem Bazar, dem Du sagst „mach mir Deinen besten Preis“ – und zu diesem Preis nimmst Du die Ware auf alle Fälle.

Bei einer Verkaufs-Market-Order möchtest Du den „besten“ Preis erzielen. Verkaufe die Aktie so gut wie möglich. Auch dieser Preis entspricht häufig nicht dem, was Du Dir vorgestellt hast. Auf der anderen Seite wird eine Market-Order sicher ausgeführt, eine Limit-Order dagegen nur, wenn der gewünschte Preis erreicht wurde.

Take profit

Übersetzt heißt dies „Gewinn mitnehmen“. Mit dieser Order möchtest Du also eine Position schließen, die im Gewinn ist. Bist Du z.B. eine Aktie bei 65,50€ long gegangen und denkst, diese könne bis 80€ steigen, aber viel mehr hälst Du für nicht wahrscheinlich, dann kannst Du Deinen take profit bei 80€ setzen. Die Aktie wird dann verkauft, sobald Kurs die 80€ Marke erreicht.

Eigentlich handelt es sich hier ganz einfach um eine Limit-Order. Limit-Verkauf bei 80€ nämlich. Trotzdem spricht man häufig vom take profit. „Mein take profit ist bei 80€“ – das ist also mein Kursziel, mehr erwarte ich nicht.

Stop loss

Das Gegenteil stellt der stop loss dar, den man mit „Verluststopp“ übersetzen könnte. Wenn Du eine Aktie long bist und Dich gegen einen möglichen zu großen Verlust absichern willst, dann kannst Du eine stop loss order aufsetzen. In obigem Beispiel möchtest Du von Deinem Kaufkurs 65,50€ z.B. nicht mehr also 5,50€ Kursverlust erleiden. Du setzt also eine stop loss Order bei 60,00€.

Dies entspricht im Kern einer market-order die aber erst aktiv wird, wenn der Kurs die 60€ unterschreitet. Dein Broker checkt also ständig, wie der Kurs der Aktie steht. Wird die 60€ Marke erreicht, dann wird sofort eine market-verkaufsorder abgesetzt, um die Aktie zu verkaufen.

Zu jedem dieser Begriffe ließe sich noch einiges ergänzen, was für den echten Handel (vor allem mit Optionen) relevant sein kann. Ohne tieferes Verständnis der Materie würde dies aber eher verwirren als aufklären. Wenn Dein Interesse aber geweckt wurde und Du Dich professionell mit Börse und Trading befassen möchtest, dann melde Dich gerne zu einem unserer kostenlosen Online-Trainings an, die regelmäßig stattfinden.

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