Naked short Put und Cash secured Put – gibt es da überhaupt Unterschiede und wenn ja, was sind die Unterschiede genau? Darum geht es jetzt in diesem Beitrag, das ganze in Videoform findest Du hier.
Du weißt sicherlich, dass man Puts und Calls nicht nur kaufen, sondern auch verkaufen kann, also sie zu shorten. Aber was hat es mit den Begriffen “Naked Put” oder “Covered Put” auf sich? Das wollen wir jetzt in diesem Artikel behandeln und am Ende noch eine wichtige Warnung bereitstellen, die vielleicht sogar dein Depot retten kann. Also lass uns jetzt einen Blick auf den Unterschied zwischen einem Naked Put und einem Covered Put werfen.
Du siehst hier, dass du einen Put verkaufen kannst, mit einem Strike unterhalb des aktuellen Kurses. In erster Linie geht es dir darum, eine Prämie einzunehmen. Natürlich kannst du dir die Aktie zu dem Kurs auch einbuchen lassen, aber grundsätzlich geht es dir hier erstmal nur um die Prämieneinnahme. Das wäre dann so der nächste Schritt in Richtung Wheel of Fortune, denn dein Ziel ist es, dass du über den Put in die Aktie einsteigst, die Aktie einbuchst und sobald sie sich in deinem Depot befindet, dann schreibst du hier auf einen Short Call, um wieder Prämien einzunehmen.
Das Ganze sieht also so aus: Der Kurs geht runter, schließt unterhalb des Strikes des Short Put und die Aktie wird eingebucht. Der Kurs geht dann wieder nach oben und oberhalb des Kaufpreises schreibst du einen Call, mit dem du Prämien einnehmen kannst. Man spricht dann von einem Covered Call, denn der Call wird durch die Aktie gedeckt. Wird der Call Strike gerissen, wird die Aktie ausgebucht.
Das, was wir hier eben gesehen haben, kann man auch auf der Seite des Puts anwenden. Mit einer Aktie kann man den Put also decken und dann wieder Prämien einnehmen.
Wir gehen hierbei von einem Put-Strike von 200 Dollar aus und einer Kontraktgröße von 100. Wenn du die Aktie einbuchen lassen möchtest, müsstest du 20.000 Dollar auf den Tisch legen, um die 100 Aktien zu kaufen.
Wir können den Put auch abdecken, indem wir die Aktie verwenden. Dabei verwenden wir aber umgekehrte Vorzeichen – also sind wir den Put Short und die Aktie ist Short. Diese Strategie ist aber hier nicht unser Thema. Wir sprechen hier von einem nackten Short Put. Dieser kann entweder mit Cash abgesichert oder aktiengehandelt werden. Der wichtige Unterschied ist, dass beides nur in einem Marginkonto funktioniert. Wenn der Broker dir einen Kredit zur Verfügung stellt, dann ist es ein Cash-Secured Put. Wenn nicht, dann spricht man von einem nackten Short Put.
Gehen wir davon aus, dass du einen Put-Optionsschein mit einem Streikpreis von 200 Dollar schreibst, und dass die Kontraktgröße 100 beträgt, dann müsstest du, wenn du die Aktie einbuchen lassen möchtest, 20.000 Dollar auf den Tisch legen, um diese 100 Aktien zu kaufen.
Falls dein Depot über 20.000 Dollar verfügt, können wir den Trade dreimal aufsetzen und somit ein Gesamtvolumen von 60.000 Dollar handeln. Dieser Trade ist zwar möglich, allerdings ist er nicht cash secured, da du den Basiswert nicht mit dem gesamten Depot-Kapital stemmen kannst. Stattdessen wird nur ein Teil der Margin blockiert.
Du solltest wissen, dass dein Depot über 20.000 Dollar verfügen muss, um ein Cash-Secured-Put zu sein. Falls nicht, erhältst du von deinem Broker einen Kredit, sodass du einen Trade mit einem Volumen von 60.000 Dollar dreimal aufsetzen kannst. Dabei werden nur 12.000 Dollar als Margin blockiert, d.h. du musst nicht 60.000 Dollar im Depot halten. Wenn der Kurs des Puts unterhalb des Puts schließt, müsstest du ein Volumen von 60.000 Dollar in dem Basiswert stemmen können, was dein Depot möglicherweise nicht mitmacht. In diesem Fall spricht man von einem nackten Short Put. In der praktischen Anwendung siehst du keine dieser Begriffe, sondern bist entweder long oder short Put. Es ist also wichtig, das theoretische Verständnis dafür zu haben, um nicht dein Konto zu schrotten. Dir muss klar sein, ob du im Moment cash-secured unterwegs bist, d.h. ob du im Notfall eingreifen könntest, indem du den Basiswert long oder short gehen kannst. Außerdem musst du wissen, ob das ganze mit deinem Depotkapital gedeckt ist oder du auf Margin handelst, also ein erhöhtes Risiko eingehst.